Die JVA Remscheid ist eine Vollzugsanstalt für 546 männliche, erwachsene Gefangene. Sie liegt unmittelbar oberhalb der Jugendarrestanstalt und ermöglicht etwa einmal im Monat ein Gespräch zwischen vier Arrestanten der Jugendarrestanstalt und meist drei Langzeitinhaftierten der JVA. Die Gespräche werden vom Sozialdienst des Arrestes und Mitarbeiter/-innen der Vollzugsanstalt begleitet. Ziel des Austausches ist es den jungen Arrestanten die Auswirkungen einer Haft vor Augen zu führen und mit entsprechenden „Statusphantasien“ zum Ansehen von Haftentlassenen auf der Straße aufzuräumen. Wie die Haftstrafe ist auch der Arrest eine freiheitsentziehende Maßnahme. Dennoch sind die Unterschiede zwischen beiden Vollstreckungsformen vielschichtig. Die Maßnahme richtet sich daher an Jugendliche mit Bewährungsauflage und soll im Gespräch mit Inhaftierten ein ehrliches Bild der jeweils drohenden Haftverbüßung vermitteln. Die Inhaftierten der JVA nehmen ebenfalls freiwillig an diesem Austausch teil. Immer mit der Absicht den jungen Straftätern mahnend ihre Verantwortung für ihr bisheriges und zukünftiges Handeln vor Augen zu führen um straftätige Lebensläufe wie die selbst erlebten zu verhindern. Dabei profitieren die Jungen von den authentischen und selbstkritischen Stellungnahmen der Inhaftierten.

Wenngleich ein Bewährungswiderruf eine Haftverbüßung in einer Jugendvollzugsanstalt zur Folge hätte, hilft der Besuch den Arrestanten den Ernst ihrer Lage zu erkennen und ihre Lebensgewohnheiten nach dem Arrest neu auszurichten. Damit leistet diese Maßnahme durch die Unterstützung der Inhaftierten der JVA einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung einer nachhaltigen Veränderungsmotivation.

Andere Angebote in der Jugendarrestanstalt Remscheid