Der Konsum von legalen wie illegalen Rauschmitteln führt -ebenso wie nicht stoffgebundenes Suchtverhalten (z.B. Spielsucht)- leicht zu einer Destabilisierung der Lebenssituation junger Menschen. In deren Folge können finanzielle Nöte, Straftaten, Schulmüdigkeit und eine fehlende gesellschaftliche Anbindung entstehen. Viele dieser Lebenskonstellationen liegen der Straffälligkeit der Arrestanten zugrunde oder beeinflussen zumindest eine nachhaltige Rückführung in geregelte Tagesabläufe.

In der Jugendarrestanstalt ist jeglicher Konsum (auch von Tabak) untersagt. Viele Arrestanten verspüren daher in den ersten Arresttagen ein Konsumverlangen, dass sie selbst überrascht und meistens erschreckt. Zeitgleich bietet der Arrest die Möglichkeit mit „klaren Kopf“ den bisherigen Lebensweg zu reflektieren, neue Ziele für die eigene Zukunft zu formulieren und ein bisschen Anlauf zu nehmen:

  • Wie sah mein Umgang mit Suchtmitteln in der Vergangenheit aus?
  • Welche Auswirkungen hatte der Konsum?
  • Wie stelle ich mir meine weitere Zukunft vor und was muss ich dazu ändern? 

In Kooperation mit der anonymen Jugend- Drogenberatung Solingen e.V. stehen solche Fragen in Einzel- und Gruppengesprächen im Vordergrund. Dazu bietet die Jugendarrestanstalt regelmäßige Suchtpräventionswochen an, in denen eine feste Teilnehmergruppe eine Woche lang nach Möglichkeiten sucht ihrem Konsumverlangen nach dem Arrest standzuhalten. Die Teilnahme ist grundsätzlich freiwillig, kann aber auch durch ein richterlichen Beschluss der Amtsgerichte in Verbindung mit der Arrestverurteilung auferlegt werden.

Neben den Suchtpräventionswochen bietet die Jugend- und Drogenberatung Solingen auch wöchentliche Gruppeneinheiten für die Arrestanten an.

Andere Angebote in der Jugendarrestanstalt Remscheid